Der Garten in der Flasche – Eine Hermetosphäre selber bauen

„Ein Garten in einer Flasche, was soll das denn sein“, werden Sie sich sicherlich fragen?

Ein Garten in einer Flasche ist ein kleines, in sich geschlossenes Ökosystem. Es ist eine Welt aus Pflanzen, Moos und Erde und kann bei richtiger Pflege, als ein neues Hobby, jahrzehntelang bestehen bleiben.

Aber was genau ist ein Flaschengarten? Und was bedeutet „luftdichte Hermetoshäre“ in diesem Zusammenhang und kann man diese Mini-Biotope in dekorativen Gläsern wirklich selbst herstellen? Ja man kann, und das erklären wir Ihnen mit diesem Artikel.

Woraus besteht eine Hermetosphäre?

Ein Flaschengarten besteht in der Regel aus einem luftdichten Glasgefäß, in welcher sich ein Substrat, Pflanzen, Mikroorganismen und Wasser befinden. Flaschengärten sorgen für ein feuchtes tropisches Klima und können daher besonders schöne exotische Pflanzen beherbergen. Geeignet sind beispielsweise Bromelien, Moose, Farne, insektenfressende Pflanzen und verschiedene subtropische und tropische Arten wie z.B. Orchideen.

Wie es funktioniert eine Hermetosphäre?

Sobald die luftdichte Hermetosphäre von Ihnen erschaffen wurde, kurz bevor diese luftdicht verschlossen wird, ist das erste Gießen des Flaschengartens das Startsignal für das Wunder im Glas.

Wichtig ist, mit kalkarmem Wasser zu beginnen, wobei – Regenwasser besonders geeignet ist. Zudem sollte nur so viel Wasser verwenden, um damit nur den Boden feucht zu halten, aber das Biotop nicht zu überschwemmen. Wenn Sie versehentlich zu viel Wasser in das Glasgefäß gefüllt haben, lassen Sie die Öffnung noch ein paar Tage offen, bevor Sie es luftdicht mit einem Deckel verschließen.

Nach dem Gießen wird das Gefäß dann mit einem besagten „Deckel“ verschlossen und der Flaschengarten somit Langzeit „versiegelt“. Von diesem Moment an beginnt die Magie, denn die Pflanze nimmt das Wasser mit ihren Wurzeln auf und gibt es dann durch die Blätter wieder ab. Das Wasser sammelt sich in kondensierter Form im Inneren des Glases und fällt auf den Boden zurück, so dass damit der Kreislauf ist perfekt ist.

Und so erstellen Sie eine Hermetosphäre:

Sie benötigen folgende Materialien:

Schritt 1: Das richtige Gefäß

Ein Kugelgefäß eignet sich sehr gut für eine Hermetosphäre. Auf die Öffnung sollten Sie achten, da diese groß genug sein muss, um Material und Pflanzen einzubringen.

Für Flaschengärten können verschiedene Behälter und traditionelle Flaschen verwendet werden. Etwas größere kugelförmige Modelle sind schön, ebenso Bonbon- oder Crisper-Gläser und Pflanzterrarien, eben alle, die möglichst einfach befüllt und hermetisch verschlossen werden können. Um den Inhalt des Gefäßes hervorzuheben, sind klare und schlichte Gefäße von Vorteil, denn diese sind transparenter und somit besser einzusehen, als getöntes Glas.

Naturkorküberzüge sind sehr dekorativ, obwohl sie aufgrund des Materials ebenfalls etwas atmungsaktiv sind. Auch wenn sich Flaschengartenkreisläufe weitgehend selbst regulieren, müssen Korkverschlüsse wegen der Atmungsaktivität mehrmals im Jahr ausgetauscht werden.

Schritt 2: Tiefenreinigung

Spülen Sie das Glas mit kochendem Wasser aus, um vorher vorhandene Bakterien und Schimmelsporen abzutöten. Anschließend sollte es mit einem sauberen, fusselfreien Tuch trockengewischt werden, sofern sie darankommen. Alternativ stellen Sie es auf die Heizung, um es austrocknen zu lassen.

Auch Kies, Ziersteine ​​oder Lavapartikel müssen aus diesem Grund vorher mit kochendem Wasser behandelt werden. Ein Sieb oder Stoffbeutel kann verhindern, dass sie im Abfluss verschwinden.

Die Struktur des Mini-Glasgartens ist äußerst wichtig. Die verschiedenen Schichten bilden die perfekte Grundlage für das Ökosystem.

Schritt 3: Die richtige Bodenfüllung:

Eine Drainage wird durch Pellets, Blähton oder Kiesel gebildet, denn so wird Wurzelfäule vorgebeugt und gleichzeitig die notwendige Sauerstoffversorgung gewährleistet. In dieser unteren Schicht sammelt sich überschüssiges Wasser. Verwenden Sie Lavapartikel, um Feuchtigkeit aufzunehmen. Bei Kies hingegen, würde das Wasser in den Lücken stehen.

Füllen Sie im nächsten Schritt das Glas mit 4 bis 10 cm trockener Anzuchterde passend zum Gefäß. Diese enthält weniger Nährstoffe als herkömmliche Erde und regt Pflanzenstecklinge dazu an, neue Wurzeln zu bilden.

Lassen Sie beim Bepflanzen Ihrer Kreativität freien Lauf.

Schritt 4: Das Bepflanzen

Beim Bepflanzen können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Dekorieren Sie hierbei zusätzlich mit einem Stück Holz oder Stein und legen den Boden mit Moos aus, in welchen Sie dann vorsichtig die Pflanzen stecken.

Schritt 5: Nur noch staunen

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Sie werden staunen.

Nachdem Sie, wie oben beschrieben und nach Anleitung Wasser eingefüllt haben, verschließen Sie das Gefäß. Sie haben Ihre erste Hermetosphäre erschaffen und nun brauchen nur noch zusehen und staunen wie sich das Biotop entwickelt.

vitkA.de wünscht Ihnen viel Spaß dabei.

Text: JP

Fotos: Pixabay und Adobe Stock lizenziert.

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