Heilpflanzen, egal ob Husten oder Blasenentzündung: Die Natur hat gegen viele Beschwerden etwas in petto.
Kamille
Seit Jahrtausend wird die Pflanze mit den hübschen Blüten für Ihre Heilkraft geschätzt. Kamillenblütentee stützt die Abwehr von Bakterien. Die Inhaltsstoffe wirken außerdem entzündungshemmend auf die Schleimhäute, nicht nur im Mund und Rachenraum, sondern auch äußerlich im Vaginal- oder Analbereich, etwa in Form eines Sitzbades. Die Wirkung lässt sich durch das Beigeben einiger Tropfen Kamillentinktur in das Sitzbad verstärken. Wichtig: Wer auf Korbblüter allergisch reagiert, sollte Kamille meiden.
Goldrutenkraut
Goldrutentee erweitern die Nierengefäße und erhöht den Durchfluss. So kann er dazu beitragen, Bakterien bei akuten Harnwegsinfekten aus der Blase zu spülen. Die gelben Pflanzenfarbstoffe, denen die Goldrute ihren Namen verdankt, sollen außerdem Bakterien und Viren abwehren und wirken leicht schmerzlindernd. Allerdings sollte man nur Tee aus der echten Goldrute in Arzneibuchqualität wählen.
Salbei
Für guten Geschmack ist er nicht bekannt. Dafür gilt Salbeitee als pflanzliche Geheimwaffe gegen Halsweh und Heiserkeit. Seine Gerbstoffe dichten im Mund- und Rachenschleimhaut leicht ab. Deshalb wirkt er auch bei kleinen wunden Stellen im Mund gut, sogenannten Aphthen. Außerdem verfügt Salbei über eine leicht schmerzlindernde Wirkung. In den Wechseljahren macht er durch einen milden schweißhemmenden Effekt Hitzewallungen erträglicher. Aber nicht länger als vier Wochen anwenden. Salbei enthält das ätherische Öl Thujon, das in hohen Dosen das Nervensystem schädigen kann. Schwangere, stillende und Menschen mit Lebererkrankungen sollten auf Präparate mit Salbei verzichten.
Pfefferminze
Die Blätter mit dem frischen Aroma sind wahre Multitalente. Als Tee aufgegossen entfalten sich die ätherischen Öle besonders gut. Pfefferminze wirkt optimal im Magen-Darm-Trakt, fördert den Appetit und die Verdauung und lindert Übelkeit. Seine leicht antibakterielle und antivirale Wirkung kann auch bei Erkältungssymptomen wie Halsschmerz zum Einsatz kommen. Wichtig, nicht länger als vier Wochen regelmäßig trinken. Denn in hohen Dosierungen können die Inhaltsstoffe auf Dauer den Magen reizen.
Brennnessel
Als Tee genossen, können die Blätter der sonst eher unbeliebten Brennnessel heilsame Effekte haben. In ihnen stecken Flavonoide, die die Nierengefäße erweitern und den Harnfluss erhöhen. Das Besondere daran: Es werden keine Salze, sondern nur Flüssigkeit ausgeschwemmt. Das hält den Elektrolythaushalt im Gleichgewicht. Bei empfindlichen Personen können Inhaltsstoffe wie Histamin und Ameisensäure Magenschmerzen und Sodbrennen auslösen. Auch Hautirritationen sind möglich. Weil Histamin die Gebärmutter anregen kann, sollten Schwangere auf Brennnesseltee verzichten.
Thymian
Schon im Mittelalter nutze man ätherische Öle in den Thymianblättchen, um Atemwegsinfekte zu kurieren. Trocknet man die Blätter und Blüten, entsteht sogenanntes Thymiankraut, das sich wunderbar als Tee aufgießen lässt. Die enthaltene Substanz Thymol hat eine keimtötende Wirkung und wird unterstützend bei der Hustentherapie eingesetzt. Vor allem der Krampf- und schleimlösende Effekt kommt Husten-Geplagten zugute. Weil der hohe Gerbstoffgehalt magenfreundlich ist, ist Thymiantee auch bei Magenschleimhautreizungen wohltuend.
Fenchel
Nicht nur für Babys: Fencheltee ist dank seines leicht süßlichen Aromas einer der beliebtesten Kräutertee bei Magen-Darm-Beschwerden. Die Wirkung beruht auf seinem ätherischen Öl in den verwendeten Früchten, die die glatte Muskulatur entkrampfen, vor allem die des Darms. Kümmel ist Fencheltee besonders wohltuend bei Völlegefühl und Blähungen.
Autor: M. Krones Foto: Pixabay