Faszination Riesengebirge.

Das Riesengebirge erstreckt sich an der Grenze zwischen der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien und Tschechien und erreicht auf der Schneekoppe (tschech. Sněžka, poln. Śnieżka) eine Höhe von 1602 m. Das Gebirge hat subalpinen Charakter mit eiszeitlichen Gletscherkaren, Bergseen und den steilen felsigen Flanken der Berge. Nahe am Kamm, etwa 7,5 km nordwestlich des Zentrums von Špindlerův Mlýn (Spindlermühle), befindet sich in fast 1400 m Höhe die Quelle der Elbe.

Bild von Sven Lachmann auf Pixabay

Als höchster Teil der Sudeten ist das Riesengebirge das höchste Gebiet der Mittelgebirgsschwelle. Es überragt den Schwarzwald um mehr als 100 m und war damit bis 1945 das höchste deutsche Mittelgebirge. Seit 1959 (Polen) bzw. 1963 (Tschechoslowakei später Tschechien) steht das Riesengebirge als Nationalpark unter Naturschutz. Große Teile des Riesengebirges stehen zusätzlich als Biosphärenreservat unter dem Schutz der UNESCO. Allgemein bekannt sind die Sagen und Märchen um den Berggeist Rübezahl (tschech. Krakonoš, poln. Liczyrzepa bzw. Duch Gór = Berggeist), der im Riesengebirge seine Heimat hat.

Nach langer Fahrt von Hamburg aus kamen wir abends im Hotel Prom in Svoboda nad Upon an, noch auf tschechischer Seite gelegen.

Am nächsten Tag fuhren wir mit einer kleinen Bimmelbahn auf eine Anhöhe, von wo aus wir einen herrlichen Blick auf die 1603 m hohe Schneekoppe werfen konnten. Danach ging es zur Spindleruv Mlyn/Spindler-Mühle. Dieser idyllisch gelegene Ort mit etwa 1.300 Einwohnern liegt 710 m – 850 m über dem Meeresspiegel und hat als Symbol eine weiße Brücke. Anschließend ging es in die Textilstadt Trutnov/Trautenau zum berühmten Rübezahl-Brunnen von 1892.

Der nächste Tag war voll und ganz der Stadt Breslau gewidmet. Breslau ist der weltweit größte Hersteller von Möbeln aller Art, hat aber auch sehr viel Autoindustrie. Mit ca. 635.000 Einwohnern und ca. 150.000 Studenten wird dieses nur noch durch die über „350 Hotels“ übertroffen. Das Neue und das Alte Rathaus mit seinem Renaissanceturm bilden ein prächtiges Ambiente. Im spätgotischen Ostgiebel schlägt seit 1580 die Astronomische Uhr. Markant sind auch das siebenstöckige Greifenhaus vom Ende des 16. Jahrhunderts. Seine Giebelränder zieren Reliefs von Greifen, Pelikanen, Adlern und Löwen. Die Maria-Magdalenen-Kirche hat zwei viereckige fünfgeschossige Türme aus dem 14. Jahrhundert. Die 1911 – 1913 von Max Bergs Plänen erbaute Jahrhunderthalle gehört zum UNESCO Welterbe. Die Kuppel hat eine Spannweite von 65 m bei 42 m Höhe.

Am 4. Tag fuhren wir in die Stadt Jelenia Gora/Hirschberg mit seinen farbenfrohen Bürgerhäusern aus Barock, Klassizismus und Jugendstil. Die Erasmus- und Pankratius-Kirche/Gnadenkirche mit ihren Netzgewölben ist spätgotisch, die Innenausstattung jedoch barock. Dort finden 4.000 Personen Platz. Das Taufbecken ist aus blauem Marmor, die Kanzel stammt von 1717 und die Fresken von 1737 – 1745. Weiter ging es über Karpacz/Krumbiegel mit seinen ca. 6.000 Einwohnern zur Stabkirche nach Wang. Diese Stabkirche und das Heilige Grab in Görlitz liegen beide an der Via Sacra und sind nur

80 km voneinander entfernt. Dieser außergewöhnliche „Heilige Weg“ führt zu Sakralbauten und Kunstschätzen im Dreiländereck Polen, Deutschland und Tschechien.

Am 5. Tag mussten wir leider schon wieder die Heimreise antreten. Es war eine schöne und vor allem interessante Reise in das Riesengebirge mit vielen Sehenswürdigkeiten.

Das Riesengebirge ist unbedingt eine Reise wert.

Autorin: D. Vering

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