„Plötzlich ein Pflegefall“ – Welche Informationen ein Pflegedienstleister in den ersten Tagen von uns benötigt.

Pflegebedürftigkeit ist keine Frage des Alters, denn zum Pflegefall werden kann jeder und das zu jeder Zeit. Doch was passiert mit uns, wenn wir durch eine eintretende Pflegebedürftigkeit unsere täglichen Belange zunehmend nicht mehr selbst regeln können, oder z.B. durch einen Unfall, Krankheit etc. plötzlich aus dem Leben gerissen werden?

Senioren treffen vorsorge
Senioren treffen rechtzeitige Vorsorge für den Pflegefall.

Erste Hilfe“ – Einzigartige Standards in Deutschland.

Keine Frage, die „Erste Hilfe“ ist in Deutschland ein festgelegter Vorgang, welche nach den höchsten Standards vorgenommen wird. Wenn dritte Personen diese festgelegten Standards anwenden, können Menschenleben gerettet werden. Soweit so gut, doch was ist, wenn das eigene Leben qualitativ nicht wieder komplett hergestellt werden kann?

Wer kennt uns, mit all unseren Facetten, Wünschen, Bedürfnissen und Abneigungen so gut, wie wir uns selbst kennen? Ganz ehrlich, bis in das Detail wird es niemand sein!

Aber oftmals kommt es auf Details an. Winzige Nuancen bestimmen, wie es uns nachhaltig geht und ob wir zufrieden oder unglücklich sind.

Sicher, es mag vertraute Personen in unserem Umfeld geben, welche uns schon sehr gut kennen und dieses Wissen im eingetretenem Pflegefall einem Dritten auch weitergeben können. Aber reicht das aus, dass wir rundum, unseren Bedürfnissen und Abneigungen entsprechend, wirklich zufriedenstellend versorgt werden?

Was aber, wenn wir alleinstehend Leben?

In Deutschland werden, laut Statischem Bundesamt, im Jahr 2022 ca. 5,9 Millionen Menschen ab 65 Jahren alleinstehend leben. In dieser Altersgruppe ist dies rund ein Drittel (34%) mehr, wie noch vor 20 Jahren, denn da waren es gerade einmal 5,1 Millionen. Dieses entspricht bis heute einem Anstieg von etwa 14 %.

Wenn man alleinstehend lebt ist es wichtig, sich besonders im erfahrenen Alter nicht zurückzuziehen, sondern Kontakte zu pflegen, aktiv zu bleiben und rechtzeitig Vorsorge für einen möglicherweise eintretenden Pflegefall zu betreiben.

Rechtzeitige Pflegevorsorge sichert Qualität, wenn es darauf ankommt.

In jungen Jahren sind Gedanken an eine Pflegebedürftigkeit noch sehr fern. Doch je älter wir werden nehmen diese, z.B. durch eigene „Berührungen“ im Familien-, oder Bekanntenkreis gegebenenfalls zu. Dennoch beschäftigen wir uns aus verschiedenen Belangen, auch im zunehmenden Alter nicht mit diesem Thema. Hierbei spielen folgende Gründe eine große Rolle:

  • Ich bin noch zu jung für dieses Thema.
  • Mir geht es derzeit gut und ich kümmere mich später darum.
  • Ich finde dieses Thema wichtig, habe aber im Moment einfach keine Zeit.
  • Betrifft mich nicht.
Handschriftliche Vorsorge
Auch handschriftliche Vorsorge ist ein Anfang für mehr Qualität im Pflegefall

Dennoch sprechen die Autoren von vitkA.de aus Erfahrung, wenn sie von rechtzeitiger Pflegevorsorge sprechen, da sie seit Jahrzenten in der Seniorenbranche tätig sind.

Die Erfahrung zeigt, dass Anfragen nach Pflegeplätzen zunehmend alleinstehende Menschen betrifft, welche sich, z.B. nicht mehr artikulieren können. Diese Anfragen werden dann oftmals von Betreuern vorgenommen, da aus verschiedenen Gründen eine Selbstversorgung zu Hause nicht mehr möglich ist.

Pflegedienstleister benötigen Wissen, denn nur Wissen verbindet.

Ob nun eine häusliche private Pflegehilfe, ein ambulanter Pflegedienst oder eine vollstationäre Senioreneinrichtung, das Wissen über einen Pflegebedürftigen ist ein Garant dafür, eine gute Pflege vom ersten Tag an zu gewährleisten.  

Zu den Informationen die ein Pflegedienstleister in den ersten Tagen benötigt, gehören neben den notwendigen persönlichen Daten, wie der Name und das Geburtsdatum, auch Angaben zu unserem Gesundheitszustand oder Hilfebedarf sowie Angaben zu unseren wichtigsten Gewohnheiten.

  • Möchten wir nachts etwas Licht anlassen, weil wir uns im Dunkel unwohl fühlen?
  • Haben wir eine Abneigung, z.B. gegenüber bestimmten Speisen und Getränken.
  • Nehmen wir regelmäßig Medikamente und wenn ja, welche?
  • Haben wir Allergien?   
  • Haben wir eine Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht hinterlegt?
  • Welche Musik hören wir gerne und welche überhaupt nicht?
  • Schlafen wir nachts lieber auf dem Rücken oder auf der Seite?
  • Flechten wir als Frau für die Nacht lieber einen Zopf oder lassen unsere Haare offen?
  • Rasieren wir uns als Mann lieber nass oder trocken?

Diese Informationen sind nur ein kleiner Auszug aus vielen wichtigen Fragen, mit welchen unser Wohlbefinden, durch Wissen des Pflegedienstleisters, verbunden und somit gesteigert werden kann.

Vorsorgeordner und Vorsorgeportale.

Wenn wir im Internet nach Vorsorgeordner suchen, stoßen wir auf eine Reihe von Angeboten. Die überwiegende Anzahl dieser Angebote stellt einen mit der Aufschrift „Vorsorgeorder“ bedruckten Ordner zur Verfügung, welchen wir in der Regel komplett selbst füllen müssen.

Vorsorgeportal
Vorsorge für den Pflegefall findet im Internet statt.

Die Entwickler von „Bitte pflege mich richtig!“ stammen, wie eingangs erwähnt, aus der Pflegebranche. Diese haben erfahrungsbedingt einen Vorsorgeordner und ein Vorsorgeportal entwickelt, welcher neben beizulegenden Dokumenten, wie z.B. eine Vorsorgevollmacht oder eine Patientenverfügung, einen Fragenkatalog beinhaltet.,

In diesem Fragenkatalog können wir die wichtigsten Fragen über uns beantworten, damit unsere Bedürfnisse, Abneigungen und Wünsche vom ersten Tag an bekannt sind, auch wenn wir schon lange nicht mehr in der Lage sind, diese selbst mitzuteilen.

vitkA.de empfiehlt Ihnen, sich mit dieser sehr wichtigen Thematik in den Zeiten vertraut zu machen, in welchen Sie noch selbst dazu in der Lage sind, diese für sich vorsorgend zu regeln.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf www.bitte-pflege-mich-richtig.de

Autor: JP

Fotos: Adobe Stock Lizenz

Weitere interessante Artikel